Carbonbeton ist der Baustoff der Zukunft

Normalerweise werden tragfähige Rohbau Konstruktionen aus Stahlbeton gebaut. In Zukunft wird die Stahlbewehrung durch Carbon ersetzt. Carbonfasern rosten nicht und lösen dadurch ein großes Problem von Bauwerken, die der Witterung ausgesetzt sind, z.B. Brücken: Rost und Korrosion des verbauten Stahls.

Carbon rostet nicht! Die im Carbonbeton verarbeitetet Carbonfasern benötigen nur eine dünne Beton-Überdeckung. Beim Stahlbeton dient die schützende Überdeckung dem Korrosionsschutz. Das macht Stahlbetonkonstruktionen mächtiger und schwerer, als es statisch eigentlich erforderlich ist.

Die Betonüberdeckung schützt nicht nur vor Korrosion, sondern auch vor Hitzeeinwirkung im Brandfall. Die Bewehrungseisen im Beton werden bei Hitze weich und verlieren ihre statische Funktion, sodass auch ein Stahlbetonbauwerk bei einem Brand einstürzen kann. Das kann bei Carbonbeton nicht passieren. Deshalb lassen sich mit Carbonbeton schlanke und trotzdem sehr tragfähige Konstruktionen realisieren. Mit Beton & Carbon werden zwei Materialien intelligent kombiniert, um die besonderen Eigenschaften beider zu nutzen:

  1. Eigenschaft Beton: DRUCK-KRÄFTE. Beton kann man in jede beliebige Form gießen. Er kann große Druckkräfte aufnehmen und hat viele andere Vorteile. Unter anderem ist Beton sehr witterungsbeständig. Das gilt nicht für den darin verbauten Stahl, der bekanntermaßen anfällig  für Korrosion ist – er rostet, wenn er ungeschützt ist. Es muss also unbedingt verhindert werden, dass Luft und Feuchtigkeit an den Stahl gelangen.
  2. Eigenschaft Carbon: ZUG-KRÄFTE. Carbon nimmt große Zugkräfte auf korrodiert nicht und ist weniger temperaturanfällig.

Anwendung von Carbonbeton: Er kann für schlanke Fassadenplatten oder im Brückenbau für Schalenkonstruktionen verwendet werden. Bei Bestandsimmobilien lassen sich mit Carbonbeton vorhandene Betonkonstruktionen verstärken.

Gut bewehrt – Carbon ersetzt den Bewehrungsstahl im Beton

Das Thema Nachhaltigkeit und die Anforderungen an die CO2-Reduzierung ändern den zukünftigen Umgang mit Gebäuden – besonders mit Bestandsimmobilien. Denn Gebäude sollen möglichst lange genutzt werden! Wenn sich die Nutzung ändert, dann wird das Haus in Zukunft nicht abgerissen, sondern umgebaut. Allein schon wegen der vielen grauen Energie, die im Rohbau steckt. Bei einer Umnutzung lässt sich die Tragfähigkeit bestehender Konstruktionen mit einer dünnen Schicht Carbonbeton schnell verdoppeln. So lassen sich riesige Immobilienwerte erhalten.

Die Sanierung mit Carbonbeton ist zudem viel günstiger als eine Ausführung mit Spritzbeton. Die Nutzung reduziert den CO2-Ausstoß drastisch, und neue Gebäude halten ohne Korrosion länger.

Ende 2016 wurde Prof. Manfred Curbach, Prof. Chokri Cherif und Prof. Peter Offermann der Deutsche Zukunftspreis für Technik und Innovation zuerkannt. Zum ersten Mal wurden damit Arbeiten aus dem Bauwesen ausgezeichnet! Die marktfähige korrosionsbeständige Alternative zu Stahlbeton ist eine der nachhaltigsten Innovationen der letzten Jahre.

Carbonbeton Update 2020

Inzwischen werden Hochleistungs-Carbongelege für die Verstärkung von Beton in vollautomatisierten Prozessen hergestellt. Dadurch können Carbonbewehrungen großvolumig und kostengünstig angeboten werden. Das Herstellen von Armierungsgittern aus Carbon, Basalt und AR-Glas ermöglicht das. Bei der Sanierung von Stahlbetonbauwerken und der Herstellung von Betonfertigteilen kommen diese Bewehrungsmatten zum Einsatz. Carbongitter sind für Nachhaltiges Bauen, Klimaschutz durch geringere CO2-Emissionen, Materialeffizienz und Ressourcenschonung sind bei Neubau und Sanierung unerlässlich. Carbonbeton ist ein ökologischer, umweltfreundlicher, recycelbarer sowie ökonomischer und langlebiger Verbundwerkstoff, der
bei der Verstärkung und Instandsetzung von Bestandsgebäuden und im Neubau neue Lösungen bietet. In hochautomatisierten Fertigungsstraßen werden Carbonbewehrungen inkl. Imprägnierung industriell gefertigt.
durch variablen Ausrichtung der Carbonstrukturen kann das Material weich oder hart eingestellt werden und bietet dadurch vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Rollenware für die Verstärkung bei Instandsetzung und Sanierung, Plattenware für die Betonfertigteilindustrie oder Ortbetonkonstruktionen. Ebenso sind filigrane Gitter oder stabartige Strukturen und Gitter-Gelege als Ersatz für Stahl-Bewehrung möglich.

Mit Carbon-Gittergelegen lassen sich Betone mit einem Großkorndurchmesser bis zu 16 mm verarbeiten. Carbon-Beton hat deutliche Vorteile im Vergleich zu herkömmlichem Stahlbeton. Er hat ein geringes Eigengewicht, weil der Beton dünner ausgeführt werden kann. Er braucht weniger Überdeckung als Korrosionsschutz und das Bewehrungsmaterial selbst ist deutlich leichter. Zudem ist der Material- und Energieeinsatz vergleichsweise gering. Carbonbewehrungen für Beton eignen sich für Architekturbeton im Bereich Instandsetzung und Verstärkung und zur Sanierung von Böden, Parkhäusern oder Brücken.

Die Herstellung der Rohstoffes und der Hausbau ist vergleichbar mit Stahlbeton. Dabei liegen die Kosten noch über denen von Stahlbeton. Langfristig rechnet sich der Werkstoff durch geringerer Wartungskosten und höhere Lebenserwartung. Carbonbeton ist nachhaltig und das wiegt die wenigen Nachteile auf. Zudem ist Carbonbeton-Recycling relativ einfach.