Da die Baustelle der Brücke über das Angertal in Heiligenhaus macht Fortschritte. Das Foto zeigt den Bautenstand im April 2020. Aus bautechnischer Sicht entstehen durch den Lückenschluss der A44 zwischen Velbert und Ratingen einige interessante Ingenieurbauwerke. Der Ostabschnitt des A44-Lückenschluss-Projektes wurde bereits am 13. April 2018 eröffnet. Sechs Brückenbauwerke waren zu errichten, darunter die beiden je 208 m langen Talbrücken Laubecker Bach und Ganslandsiepen. Sie wurden in Stahlverbundbauweise hergestellt. Profile aus Stahl mit einem Gewicht von ca. 1.100 Tonnen pro Stück wurden in mehreren sogenannten Takten über die Täler geschoben. Anschließend wurden mit einem Schalwagen, der über die Stahlprofile fährt, im „Pilgerschrittverfahren“ die Fahrbahnplatten aus Stahlbeton hergestellt. Pilgerschrittverfahren bedeutet: Die Fahrbahn wird nicht kontinuierlich durchbetoniert, sondern abschnittsweise. Zuerst die Brückenfelder – das sind die Bauteile zwischen den Stützen und danach die fehlenden Flächen über den Stützen. durch diesen Ablauf reduzieren sich die Zugspannungen und somit die Rissbildung im Stützbereich über den Pfeilern.
Jetzt kommt der Westabschnitt der A44
Im aktuellen Bauabschnitt werden drei Talbrücken mit Längen von 129 m (Kaltenbach), 216 m (Homberger Bachtal) und 384 Meter (Angerbach) errichtet. Die Brücke Angerbach ist schon im Bau. Die folgenden drei Bilder Zeigen den aktuellen Bautenstand. Auf dem ersten Foto erkennt man den sogenannten Vorbauschnabel am Hohlkasten des rechten Überbaus, der langsam auf den ersten Brückenpfeiler zuläuft. Bei Wikipedia werden die Fachbegriffe der Brückenkonstruktion erklärt. (Überbau usw.).
Beim Taktschiebeverfahren werden fabrikmäßig vorgefertigte Abschnitte (Takten) hinter dem Widerlager zunächst miteinander verbunden. Anschließend wird der neue Brückenabschnitt einige Millimeter angehoben und um eine Taktlänge zusammen mit den anderen schon fertigen Takten in Richtung Brückenachse nach vorne verschoben. Dies erfolgt mittels hydraulischer Pressen und auf Gleitlagern. Am vordersten Teilstück wird ein stählerner Vorbauschnabel montiert, um die beim Verschieben bis zum Erreichen der Stützen auftretenden Kragmomente zu reduzieren.
Die obere Grafik stammt von Wikipedia und zeigt das Bauprinzip. Die Hohlkastenquerschnitte, so wie sie in Velbert verbaut werden, sind für das Takt-Verfahren besonders gut geeignet, denn die Elemente sind verhältnismäßig leicht – anders als Betonquerschnitte. Das Verfahren ist daher wirtschaftlich, hat aber dennoch einen Nachteil: Der Querschnitt und die Konstruktionshöhe des Überbaus muss gleichbleibend sein und die Maße richten sich nach der größten Spannweite des Trägers.
Die mächtigen Pfeiler warten auf die Fahrbahn. Die abschnittsweise eingeschobenen Hohlkästen werden in Werkshallen hergestellt und vormontiert. Die Teilstücke können sogar unterschiedliche Längen haben und die Größe einzelnen Elemente ist nur durch das Transportmittel zur Baustelle begrenzt.
Visualisierung der fertigen Angertalbrücke
Bild: Keipke Architekten
An diesem Projekt haben viele Menschen und Unternehmen mitgewirkt. Wenn du auch dabei warst, dann zeig’ es in einem Baupunkt! Als registrierter Nutzer musst du nur auf den roten Button unter dem Projekt klicken und schon hast du eine neue Baureferenz.
Eigene Baupunkte erstellen
Klick auf Neuen Baupunkt erstellen und beschreibe deine Leistung an diesem Projekt. Dazu ein schönes Foto hochladen, auf dem die Teilleistung zu sehen ist. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Infos von Projektseiten und Baupunkten findest du hier.
Adresse: Hofermühle 29, 42579 Heiligenhaus
Nutzung: Infrastruktur
Bauherr: Öffentliche & Träger
Autor der Projektseite: Redaktion Baumensch
Leistungen des Autors: Dokumentation
Interessant für: Bauherren, Bauingenieure, Handwerker und Bauunternehmer
Projekt ID: BP-b0d47c
Beteiligte Baumenschen
Baupunkte zum Projekt Was ist ein Baupunkt?
Es gibt noch keine Baupunkte zu diesem Projekt.