Wer darüber nachdenkt, ein eigenes Haus zu bauen, merkt nach den ersten Träumereien recht schnell, dass es sich hierbei um eine große Sache handelt. Für die meisten Menschen ist es nun mal das größte Projekt im Leben.
Die Planungs- und Bauzeit ist eine Mehrbelastung zum normalen, ohnehin meist nicht ganz stressfreien Alltag. Diese Tatsache sollte man gar nicht schönreden. Der Hausbau fordert viel Zeit, Aufmerksamkeit und Kraft. Selbst bei kompletter Vergabe aller Leistungen verbleiben immer noch eine Menge Verantwortung und Pflichten bei den Bauherren. Und es müssen ganz viele Entscheidungen “fürs Leben” getroffen werden. Damit gröbere Probleme und unnötiger Baustress erst gar nicht aufkommen, gibt es jetzt sieben Tipps, um möglichst entspannt durch die Planungs- und Bauzeit zu kommen.
Tipp Nr. 1 – Zeit nehmen
Gut Ding braucht Weile. Gerade beim Hausbau ist es besonders wichtig, dass jede Phase ausreichend Zeit bekommt. Wir sprechen hier noch gar nicht von den einzelnen Bauschritten, die dann meist straff ineinander getaktet sind. Vielmehr geht es darum, sich gerade am Anfang in der Ideen- und Planungsphase genügend Zeit zu nehmen. Die meisten bauen schließlich nur einmal ein Haus. Je besser man seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt und in die Planung einbringt, desto besser passt das geplante Haus später zum eigenen Leben. Architekten und Planer sind kreative Denker und haben viele gute Ideen, aber die Basis bilden die Wünsche und Bedürfnisse der Bauherren.
Tipp Nr. 2 – Das Projekt gemeinsam angehen
Viele Bauherren und Baufrauen bauen nicht allein, sondern gemeinsam mit ihrer Partnerin bzw. mit ihrem Partner. Im Laufe eines jeden Bauprojekts wird es Situationen geben, die so manche Beziehung auf die Probe stellen können. Umso wichtiger ist es dann, dass die Basis stimmt. Wie in der Beziehung selbst gibt es auch beim gemeinsamen Haus Kompromisse, die eingegangen werden müssen. Wer von Beginn an jede Entscheidung gemeinsam trifft, kann sich unnötigen Beziehungsärger sparen. Dabei sollte nicht nur bei der Bauweise, der Ausstattung und dem Design des Hauses Einigkeit herrschen, sondern auch bei der Finanzierung der Baukosten und wie viel Zeit und Ressourcen der Hausbau einnehmen darf und einnehmen wird.
Tipp Nr. 3 – Realistisch bleiben
Der Gedanke ans eigene Heim kann extrem motivierend sein. Bei aller anfänglichen Euphorie und Tatendrang ist es hilfreich, das Bauvorhaben immer wieder realistisch und nüchtern zu betrachten. Nämlich in Zahlen, Daten und Fakten. Zu groß sind oft die Verlockungen und Möglichkeiten, sodass man Gefahr läuft mit den Gesamtkosten fürs Haus am Ende übers Ziel hinausschießen. Möglich ist beim Bauen heutzutage “fast” alles. Die Grenze ist die eigene Geldtasche. Sich hierbei immer wieder auf die Frage zu besinnen, was man wirklich benötigt und was nur “nice-to-have” wäre, kann sehr viel (finanziellen) Druck rausnehmen.
Tipp Nr. 4 – Verantwortung übernehmen
Ein Bauherr, der sich von Anfang an bewusst macht, dass der Bau eines eigenen Hauses auch viel Verantwortung bedeutet, geht mit einem anderen Fokus an die Sache heran, als jemand der sich von Anfang an nur als Kunde sieht und blauäugig seine Entscheidungen trifft. Wer viel recherchiert, vergleicht und sich gut auf Termine mit Fachleuten vorbereitet, startet und plant sein Bauprojekt fokussierter und muss hinterher weniger mit stressigen Überraschungen bei der Umsetzung rechnen.
Tipp Nr. 5 – Die richtigen Experten wählen
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Auch beim Hausbau führen die unterschiedlichsten Herangehensweisen zum Ziel. Egal ob der Bauprozess mit viel Engagement und Eigenleistung bestritten wird oder ob alle Leistungen in die Hände von Fachleuten gelegt werden. Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, die richtigen Baupartner dafür auszuwählen. Neben den offensichtlichen Dingen wie Erfahrung, guten Referenzen und der Sicherstellung, dass der Beauftragte nicht während Bauzeit pleite geht, spielt auch die menschliche Seite eine große Rolle. Eine gute Geschäftsbeziehung zeichnet sich dadurch aus, dass freundlich, respektvoll, verlässlich und lösungsorientiert miteinander umgegangen wird. Bauherren, die auch auf diese Anzeichen achten, bevor sie einen Auftrag vergeben, werden eine entspanntere Bauzeit haben als andere.
Tipp Nr. 6 – Bei der Sache sein
Die Anwesenheit der Bauherren auf der eigenen Baustelle hilft. Eine ausführliche Dokumentation aller Bauschritte inkl. aussagekräftiger Fotos in einem Bautagebuch ist ohnehin nur möglich, wenn man häufig anwesend ist. Der angenehme Nebeneffekt davon ist, dass auch dem Bauherren mögliche Fehler und Mängel frühzeitig auffallen können und rechtzeitig zur Sprache gebracht werden. Außerdem erweckt es gegenüber den ausführenden Fachleuten den Eindruck, dass einem der Bau des eigenen Hauses nicht egal ist.
Bonustipp: Die Bauleute mit erfrischenden Getränken und Kaffee und Kuchen oder einer Jause zu versorgen, kann sehr motivierend wirken.
Tipp Nr. 7 – Kommunikation ist alles
Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Gerade beim Hausbau arbeiten sehr viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gewerken zusammen. Hinzu kommt, dass jede Baustelle eine individuelle Sache ist. Selbst beim bezugsfertigen Fertighaus aus dem Katalog müssen die Eigenheiten des Grundstücks, auf dem gebaut wird, beachtet werden. Wichtig ist nur, dass der Bauprozess wegen Fehlern und daraus resultierenden Streitigkeiten nicht zum erliegen kommt. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass Gespräche immer sachlich und lösungsorientiert ablaufen. Emotionen wie Frust und Ärger haben dabei nichts verloren.
Fazit:
Obwohl der Bau des eigenen Hauses bestimmt eine fordernde und spannende Zeit ist, können angehende Bauherren schon im Vorfeld und auch während der Bauphasen einige Dinge beachten, um zusätzlichen und unnötigen Stress zu vermeiden.
Wer ruhig an die Planung herangeht und sich Zeit lässt, Bauentscheidungen gemeinsam trifft, bei der Wahl seiner Baupartner darauf achtet, dass eine gute Zusammenarbeit möglich ist und stets auf eine lösungsorientierte und wertschätzende Kommunikation achtet, wird gut durch die Bauzeit kommen.