Bevor ein IPA-Projekt startet, sind Vorbereitungen zu treffen. Da der Erfolg eines Projekts von den handelnden Personen abhängig ist, hat die Auswahl der Teammitglieder in der Setup-Phase eine besonders wichtige Bedeutung. Bevor man über Vergütung oder Bonus-Malus-Regelungen sprechen kann, müssen geeignete Partner gefunden und das IPA-Team zusammenstellt werden. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel. In der Vorbereitungsphase wird außerdem festgelegt, welche Unternehmen bzw. Partner an der Verteilung des Chancen-Risiko-Pools (CRP) teilnehmen werden. Unternehmen, die bereit sind, den möglichen Gewinn ins Risiko zu stellen und gleichzeitig die Chance suchen, die Rentabilität auf Basis des Projektergebnisses zu steigern, nehmen am Chancen-Risiko-Ausgleich teil. Der Chancen-Risiko-Pool ist Teil des Anreizsystems in IPA-Projekten.
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Warum ist die IPA-Teamauswahl so wichtig?
Das Ziel der Teamauswahl ist es, kompetente und auf den IPA-Prozess ausgerichtete Projektteilnehmer zu identifizieren. Natürlich will jeder Bauherr das beste Team der Welt haben. Doch die Art und Weise der Teamauswahl unterscheidet sich von Projekt zu Projekt. Wie man am besten bei der IPA-Auswahl vorgeht, beschreiben wir in diesem Artikel.
Wer langfristige Beziehungen zu Planern und Bauunternehmen hat, wird einen Teil der IPA-Teams vielleicht schon vor Augen haben. Dann müssen Bauherren sich vielleicht nur überlegen, wie weitere Mitglieder gefunden werden können. Das kann informell durch Gespräche mit Partnern aus dem eigenen Netzwerk oder alternativ über Ausschreibungsverfahren geschehen. Dabei wird bei potentiellen Beteiligten das Leistungsspektrum und ein Angebot abgefragt. Ein Bauherr, der nur selten Bauprojekte hat, sollte nach einem kompletten IPA-Team suchen. Die Interessenten können in diesem Fall als Bietergemeinschaft auftreten. Wenn irgendwann die IPA-Partner (Unternehmen) gefunden wurden – formell, informell oder spontan – muss es im Anschluss auf jeden Fall einen Prozess zur Integration jeder einzelnen Person geben. In dem Auswahlprozess bewertet und wählt der Bauherr dann zusammen mit dem bestehenden IPA-Team die neuen Partner aus.
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Besser eine Partei früher einbinden, als zu spät. Im Zweifel ist es besser, eine falsche Wahl zu korrigieren
Das Basis-IPA-Team besteht in der Regel aus dem Objektplaner, den wichtigsten Fachplanern, den zentralen Bauunternehmen und relevanten Nachunternehmern. Entscheidend sind diejenigen, die großen Einfluss auf das Projektergebnis haben. Die Liste der Beteiligten wächst oft erst im Laufe der Zeit. Die Parteien arbeiten entweder eng zusammen oder verantworten fachlich einen erheblichen Teil der Projektkosten. Teure Leistungspakete wie z.B. Niederspannungsanlagen gehören ebenfalls ins IPA-Team. Im Idealfall werden mehr als 75 % der Projektkosten abgedeckt. Partner sollten integriert werden, sobald sie für das Projekt einen Mehrwert bringen. Am besten wirkt das bestehende IPA-Team an der Auswahl der übrigen Partner mit. Der genaue Zeitpunkt zur Integration jedes Teammitglieds lässt sich nicht immer vorplanen. In Projekten mit langen Planungsphasen, lässt sich der Einsatz von Experten zwar sparsam dosieren, allerdings sollte man bedenken, dass die Stärke eines IPA-Projekts gerade darin besteht, das Spezialwissen von Nachunternehmern und Lieferanten schon vor der Finalisierung der Planung zu nutzen. Lieber zu früh, als zu spät! Im Zweifel ist es sogar besser, einen Fehlgriff später zu korrigieren. Selbst, wenn noch nicht klar ist, welche Kompetenzen im Einzelnen noch erforderlich sind, ist ein unvollständiges, aber gut funktionierendes IPA-Team dem Standard-Team mit einzelnen “Superstars” immer überlegen.
Terminplan zum Auswahlverfahren
Die Projektteilnehmer haben in aller Regel volle Kalender. Daher sollte man die Auswahl-Workshops zeitlich gut vorplanen. Ein Zeitplan für diese Meetings sollte Teil der Ausschreibung sein. Potentielle Partner sollten wissen, dass sie an bestimmten Terminen teilnehmen müssen. Bauherren müssen daran denken, interne Rechtsberatungs- und Versicherungsteams ebenfalls zu terminieren und den Sitzungszeitplan mit ihnen abstimmen.
Das IPA-Vokabular als Voraussetzung für den Auswahlprozess
Schon vor der eigentlichen Teamauswahl der IPA-Teilnehmer muss jeder die Begriffe im IPA-Prozess kennen. Teilnehmer und Initiatoren müssen dieselbe Sprache sprechen. Zum Beispiel sollte ein einheitliches Verständnis zur Vergütung bestehen. Das Vergütungsmodell ist daher in der Ausschreibung zu erläutern. Es muss klar sein, wie Leistungen, Gemeinkosten und Gewinne abgerechnet werden. Alle kaufmännische Begriffe im IPA-Projekt sind eindeutig zu definieren. Die Bedeutung von Entgelt versteht z.B. jeder anders. Die eindeutige Sprachregelung vermeidet Überraschungen in den späteren Verhandlungen und garantiert die Gleichbehandlung der Kandidaten.
CBA für objektive Entscheidungen
Lean Profis entscheiden strukturiert. Sie nutzen sogenannte CBA-Instrumente. CBA steht für Choosing by Advantages. In diesem Video wird das CBA-Prinzip erklärt und mit unserem Tool führst Du einfach selbst CBA-Entscheidungen durch. Nicht nur bei kaufmännischen oder technischen Entscheidungen, sondern auch für die Teamauswahl lässt sich CBA anwenden.
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Kriterien für die Teamauswahl
Kriterien und Gewichtung bei der Bewertung von Interviews sind projektspezifisch. Die folgenden Kategorien kannst Du allerdings fast immer anwenden:
Kaufmännische Kategorie: Allgemeine Geschäftskosten, Gewinn-Prozente bei ähnlichen Projekten, Stundensätze der Teammitglieder, Produktivitätsdaten
Technische Kategorie: Allgemeine Leistungsfähigkeit, Fachliche Leistungsfähigkeit, EDV-Fähigkeiten, Umsetzung Lean-Methoden, Referenzen hinsichtlich ähnlicher Projekte
Kategorie zur Kollaboration: Frühere IPA-Erfahrung, Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen, Nachweis der Fähigkeiten, positive Fehlerkultur und Weiterentwicklung
Ähnliche Kriterien werden auch genutzt, um Teammitglieder mittels CBA zu vergleichen. Weitere Bewertungskriterien sind schlüssige Lebensläufe, Kommunikative Fähigkeiten und selbstverständlich auch die technischen Kompetenzen.
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Interviews mit möglichen Teammitgliedern sind entscheidend
Interviewe nicht die Unternehmen, sondern ihre Mitarbeiter. Ein Interview bietet die ideale Gelegenheit, kollaborative Fähigkeiten zu erkennen. Chefs, Führungskräfte oder Verkäufer sind als Gesprächspartner uninteressant. Lade stattdessen alle ein, die später im IPA-Team arbeiten. Im Interview sollen sie zeigen, wie sie bisher mit anderen kooperiert haben und wie sie im aktuellen Projekt arbeiten möchten. In unseren Workshops lernst Du, wie Du ein Interview führst, welche Fragen Du stellen solltest und was für die Teamauswahl wichtig ist. Du erfährst, wie Du ein IPA-Projekt erfolgreich startest, die passenden Personen identifizierst und die richtigen Fragen stellst. Manche Kandidaten bereiten sich vor, um ihre Chancen zu erhöhen, ins Team zu kommen. Wir zeigen Dir, wie Du mangelnde Lean-Kompetenz erkennst und mögliche “Blender” enttarnst.
Infos zu Baumensch IPA Workshops anfordern
Neben den Interviews kannst du angehende IPA-Teams in Planspielen mit typischen Situationen testen, um ihre Problemlösungs- und Kooperationsfähigkeiten zu prüfen. Lass die Interviews von Beobachtern verfolgen. Diese erhalten vor den Workshops eine Einweisung. Die Beobachter bestehen aus Bauherrenvertretern, Teammitgliedern und Beratern. Sie müssen Vorurteile und Schubladendenken ablegen, um die Auswahl objektiv zu gestalten. Wie das gelingt, erfährst du in den Schulungen. Für IPA-Projekte sind folgende Kompetenzen wichtig:
- Digitale Kompetenz
- Kommunikation
- Teamfähigkeit
- Fähigkeit zur Selbstreflexion
- Demut
- Zuhören können
- Analytische Fähigkeiten
Fit fürs IPA-Team mit Zertifikat
Nach erfolgreichem Lean-Assessment, verleihen wir ein Eignungszertifikat. Mit diesem brauchst Du als Bewerber in neuen Projekten nicht ein IPA-Assessment zu durchlaufen. IPA-Teams können Dich sofort integrieren, weil Du unter Beweis gestellt hast, dass Du IPA kannst – mit dem Baumensch Zertifikat bist Du von Anfang an dabei.
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