Um die perfekte Küche mit optimaler Einrichtung zu planen, braucht es viel Erfahrung. Im Küchenstudio oder im Möbelhaus begegnet man nur selten praktisch erfahrenen Fachplanern. Die Kompetenz der Verkäufer ist in aller Regel begrenzt. Mehr als allgemeingültige Regeln werden nicht vermittelt – die findet man auch im Internet. Eine Beratung im Küchenstudio oder im Möbelhaus sollte nicht die Basis für endgültige Entscheidungen sein. Wir ergänzen die bekannten Regeln mit unseren Empfehlungen. Bei uns bekommst Du Tipps, die Du sonst nirgendwo hörst. Vorab geben wir immer einige allgemeine Empfehlungen.
Langlebig und nachhaltig: Die Küche ist der Mittelpunkt jeder Wohnung. Sie ist der meist genutzte Raum im Haus. Natürlich kann man auch eine Küche mit sinnlosen und teuren Dingen bestücken. Wer aber gerne kocht und bei der Küchenplanung am falschen Ende spart, kauft sich viel Ärger für den Alltag ein.
Erreichbarkeit: Gegenstände, die viel benutzt werden, müssen optimal erreichbar sein. Geschirr, das mehrfach täglich benötigt wird, muss auch nicht zwangsläufig in einen Schrank. Wir denken da z.B. an Wassergläser. Das bedeutet nicht, dass diese auf dem Tisch herumstehen müssen. Mehr dazu erfährst Du im Text.
Bewegungsfläche: Falls es der Grundriss zulässt, plant man eine Küche so, dass darin mehrere Personen arbeiten können.
Farbe und Oberflächen: Wähle keine dunklen Materialien. Dunkle Farben verschlingen wertvolles Licht. Dass dunkle Farben weniger schmutzempfindlich sind ist ein Trugschluss. Kalkränder sind auch Schmutz, nur in hell. Helle Rückstände fallen auf dunklem Hintergrund eher auf. Eine weiße Oberfläche, besonders, wenn darauf gearbeitet wird, bekommt irgendwann einen Farbstich. Sie vergraut an der Oberfläche und in kleinen Mikrokratzern. Kratzer lassen sich bei keinem Material verhindern. Gebrauchsspuren sind völlig normal – man muss nur klug mit ihnen umgehen bzw. gut darauf vorbereitet sein. Daher empfehlen wir für Arbeitsplatten weder ein reines Weiß, noch ein zu dunkles Material, sondern zum Beispiel ein helles Grau. Die Grafik zeigt, den idealen Graubereich für Oberflächen von Arbeitsplatten.
Dieser Artikel wird Stück für Stück fortgeschrieben, soll aber schon vom ersten Tag an für Küchenplaner hilfreich sein. Wenn Dir eine bestimmte Frage zur Küchenplanung auf den Nägeln brennt, dann nutze einfach ganz unten das Kontaktformular. Wir wünschen Dir viel Freude bei der Lektüre.
Übersicht aller Tipps in diesem Artikel für eine perfekte Küche
1. Eine Arbeitsplatte ist eine Arbeitsfläche
2. Arbeitsplatte, Kante und Überstand
3. Griffe an Küchenschränken – ja oder nein
4. Die Farbe der Küchenarbeitsplatte
5. Der richtige Platz für Handtücher
6. Der Ideale Ort der Spülmaschine
7. Schubladen in der Küche
8. Küchenschrank und Aufschlagrichtung
9. Das Spülbecken – Material und Farbe
10. N.N.
1. Die Arbeitsplatte ist eine Arbeitsfläche
Auf der Arbeitsfläche darf nach Feierabend nichts herumstehen. Weder Kaffeemaschine, Küchenmaschine, Obstkorb, Messerblock oder Wasserkocher und mehr. Die Liste ist individuell unendlich lang. Wer sich die Arbeitsplatte dann noch mit Deko zustellt, hat verloren. Merke: Die Arbeitsfläche in der Küche ist kein Stauraum. Die Küche ist die Werkstatt für Nahrungsmittel. Vorbild ist eine gut funktionierende und saubere Werkstatt. Und selbst in der vollgestopften und engen Werkstatt ist eins klar: Egal, wie viel Töpfe und Küchengeräte man hat, die Arbeitsfläche muss frei bleiben, damit man dort mit seinen Händen etwas arbeiten kann – daher kommt der Begriff “Arbeitsplatte”.
Die Werkbank (Arbeitsfläche) muss nach dem Kochen bzw. nach dem Vorbereiten leicht zu reinigen sein. Beim Wischen darf nichts hochgenommen werden müssen. Man darf auch nicht um irgendwas herum wischen. Ohne eine freie Arbeitsfläche kann man kein gutes Werk verrichten. Oder hat Dein Zahnarzt auf dem Tablett im Stuhl vor Dir eine Vase mit hübschen Blumen stehen?
Es gibt eine Faustregel für den Flächenbedarf an Arbeitsplatte. Dabei zählt nur die Fläche, vor der man in der Küche stehen und wirklich arbeiten kann. Also weder die Eckbereiche, noch die Abtropfflächen den Spüle oder gar der Herd. Es zählt die reine frei zugängliche Fläche. Die benötigte freie Arbeitsfläche in der Küche hängt von der Anzahl der Personen im Haushalt, den Kochgewohnheiten ab. Als Faustregel gilt 60-80 Zentimeter pro Person. ⇧ Übersicht
2. Die Kante der Arbeitsplatte und der Überstand
Gängige Varianten der Kantenausbildung sind abgerundete (radiusförmige), abgeschrägte oder gerade Kanten. Arbeitplatten mit runden oder abgeschrägten Kanten sind problematisch. Mit “rund” ist der Radius der Kante gemeint. Bei optisch eckiger Kante sollte der Radius der abgerundeten Ecke (oben) nicht grösser als 3mm sein. Grund: Beim Abwischen oder Abziehen der Oberfläche sollen such Gegenstände leicht von der Oberfläche lôsen. Ist der Radius zu groß, dann läuft Flüssigkeit senkrecht die Kante herunter und tropft auf die Fronten der darunter stehenden Schränke. Unter der Kante sollte die Arbeitsplatte im Idealfall eine Tropfkante haben. Eine Tropkante lässt im Fall der Fälle Flüssigkeit sauber abtropfen.
Ohne Tropfkante kann ausgelaufene Flüssigkeit von der Arbeitsplatte bis nach innen in den Schlank gelangt und diesen sogar beschädigen kann. Eine gute Lösung ist eine wasserfest aufgeklebte Metallkante (Aluminium), die oben mit 2 mm Radius abgerundet ist und unten einen leichten Überstand hat (Tropfkante). Eine Tropfkante ist eine Kante an der Unterseite vorkragender Bauteile, die den Ablauf und das Abtropfen von Wasser verbessert. Sie wird an Gebäuden häufig an Fensterbänken, Balkonen, Mauerkronen oder anderen Bauteilen verwendet, die Regenwasser oder Schnee ausgesetzt sind.
Die Vorderkante der Arbeitsplatte muss einen bestimmten Überstand über den darunter stehenden Schränken haben. Das Maß des Überstands hängt von verschiedenen Dingen ab. Die Öffnungsart der Schranktüren hat wesentlichen Einfluss. Haben die Türen Griffe auf den Schranktüren? Dann fungiert die Kante der Arbeitsplatte auch als Abstandhalter, damit man beim Vorbeigehen und bei der Küchenarbeit nicht an den Griffen hängen bleibt. Wenn Griffleisten gewählt werden, kommt es auf das Material und die Bauweise an, welchen Überstand der Arbeitsplatte es braucht. ⇧ Übersicht
3. Griffe an Küchenschränken – ja oder nein
Im Titelbild zu diesem Beitrag sind Schranktüren mit Griffmulden an der Öffnungsseite. Man erkennt intuitiv, wie die Tür zu öffnen ist. Schranktüren mit “Push-to-open-Mechanismus” brauchen hingegen keine Griffmulde. Das System ermöglicht es, Schranktüren zu öffnen, indem man die Fronten einfach leicht nach innen drückt. Man braucht nicht an einen Griff zu ziehen. Allerdings sollte man erkennen können, an welcher Stelle der Tür man drücken muss. Das funktioniert, weil die Fronten nach hinten beweglich sind, um den Öffnungsmechanismus auslösen zu können. Schränke mit dieser Öffnungsart sind leider nicht ganz dicht – Motten, Käfer und Fruchtfliegen können einfacher in die Schränke gelangen. Mehr zur Aufschlagrichtung an Schränken. Hier wird noch Text ergänzt. ⇧ Übersicht
4. Die beste Farbe für die Küchenarbeitsplatte
Auch in der Küche ist gutes Licht wichtig. Nicht umsonst achtet man bei der Arbeit an der Werkbank auf eine Mindestlichtstärke. Den gleichen Maßstab sollte man in der Küche anwenden. Wenn die Arbeitsfläch gut beleuchtet ist, kann man die Produkte besser sehen, und die Küchenwerkzeuge (Messer, Schäler, Reiben) sicherer einsetzen. Außerdem ist ein gutes Licht entspannter für unsere Augen. Man sollte die Leuchten so installieren, dass sie die Arbeitsfläche gleichmäßig ausleuchten. Auf der Arbeitsplatte sollten 500 Lux ankommen. Verwende am besten Leuchten mit einer neutralen Farbtemperatur von 4.000 bis 5.300 Kelvin. Achte darauf, dass die Leuchten blendfrei sind. Blendung kann zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen und die Konzentration beim Kochen beeinträchtigen. Punktstrahler, die auf eine helle Arbeitsplatte gerichtet sind, können Blendung verursachen. Daher sollte man flächige Leuchten einsetzen, die eine gleichmäßige Verteilung des Lichts auf den Arbeitsplatten sicherstellen. ⇧ Übersicht
Skizze mit Lage der Leuchte folgt
5. Der richtige Platz für Handtücher
Küchenhandtücher müssen immer nah und griffbereit sein und dort, wo sie hängen, gut trocknen können. Wer seine Küche intensiv nutzt und gerne kocht, weiß, dass das Handtuch bei der Arbeit in der Küche elementar ist. Genaugenommen ist es wichtiger als der Ofen, weil es viel häufiger gebraucht wird: Hände Trocknen, kurz etwas abtrocknen oder abwuschen usw. Daher müssen Handtücher einfach und unkompliziert zu greifen sein – auch mit schmutzigen Händen. Man sollte den Ort der Handtücher auch nicht verstecken, weil sie ein “unsauberes” Image haben. Wenn Handtücher nicht mehr sauber genug sind, kommen sie in die Wäsche. Mehr Text folgt⇧ Übersicht
6. Der Ideale Ort der Spülmaschine
Die Spülmaschine muss zentral und gut erreichbar sein. Vor der Spülmaschine muss es ausreichend Bewegungsraum zum Ein- und Ausräumen geben. Als Faustwert sollte man mindestens etwa einen Meter Platz vor der geöffneten Tür haben. Der Weg zum Hauptschrank, wo immer die meisten Sachen eingeräumt werden) sollte kurz sein. Im Übrigen sollten Dinge, die oft genutzt werden immer gemeinsam an einem Ort (Schrank, Regal) stehen bzw. lagern. Die Spülmaschine sollte erhöht stehen, um sie komfortabel ein- und auszuräumen. Die Spülmaschine wird täglich genutzt. Dinge die Täglich mehrfach angefasst werden, gehören in eine einfache Reichweite. Es gibt nichts Schlimmeres, als sich für das Ausräumen der Spülmaschine ständig zu Bücken. Das Bücken nimmt übrigens zusätzlich Raum vor der Spülmmaschine ein. Skizze Schnitt vor SM folgt. Mehr Text folgt. ⇧ Übersicht
7. Küchenschrank und Aufschlagrichtung
Die Aufschlagrichtung der Schranktüren muss erkennbar sein. Auch wenn keine Türgriffe verwendet werden, muss man Schranktüren intuitiv öffnen können. Das gehört zum kleinen Einmaleins des Industriedesigns. Auch neue Gäste müssen in der Küche zurecht kommen. Griffleisten sind für Schubläden gut, weil es keine Öffnungsrichtung gibt. Bei Schränken sind Griffleisten mitunter problematisch.
Text folgt. ⇧ Übersicht
8. Schubladen für die perfekte Küche
Schubladen dürfen sich beim Öffnen nicht überschneiden. Bei Vollauszügen und gegenüberliegenden Schubladen muss noch ausreichen Platz zum Stehen sein. Liegen Schubladen sollten nicht benachbart an einer Innenecke der Küchenzeile liegen. Man könnte beide benachbarten Schubladen nicht öffnen. Zudem bestünde eine Verletzungsgefahr. ***Skizze folgt***⇧ Übersicht
9. Das Spülbecken – optimale Farbe und ideales Material
Man sollte gut sehen können, was im Spülbecken liegt. Weil dunkle Oberfläche nicht schlucken ist Anthrazit als Farbe weniger geeignet, auch wenn man glaubt, den Schmutz mit dunkler Farbe weniger zu sehen. Das ist ein Mythos. Bei der Spüle sollte man auch eine geeignete Küchenarmatur / Mischbatterie wählen. Dabei spielt es u.a. eine Rolle, ob man rechts oder Linkshänder ist. Die Bilderreihe unten zeigt, wie es nicht sein sollte. Beim Öffnen des Wasserhahns wird man zwangsläufig nass, weil das Ventil auf der falschen Seite. Für Rechtshänder ist diese Anordnung ungeeignet. Durch das Design der Armatur steht Bei geschlossenen Ventil ein große Menge im Auslaufrohr (Bild 0 – blaue Markierung). Beim Öffnen des Ventils wird das Wasser stoßartig aus dem Rohr ins Becken katapultiert (Bild 0 – rote Markierung). Die Fallhöhe des Wassers ist zudem zu hoch (Bild 2). Permanente Wasserspritzer rund um die Spüle (Bild 4-5) sind unvermeidbar.
Mehr Text folgt. ⇧ Übersicht
Abhilfe kann der Einbau eines Perlators bringen. Der Perlator befindet sich am Ende des Auslaufrohres. Perlatoren können zusätzliche nützliche Funktionen haben. Eine davon ist das Anti-Kalk-System, das besonders bei hartem Wasser hilfreich ist. Dank spezieller Silikonnoppen können sie Kalkablagerungen, die den Wasserfluss behindern, mit dem Finger vom Perlator abreiben. Schwenkbare Perlatoren mit Neigungsverstellung ermöglichen eine sanfte Anpassung des Auslaufwinkels, was besonders bei ungewöhnlich geformten Waschbecken von Vorteil ist. Die Strahlkorrektur hilft dabei, Wasserspritzer auf den Boden oder die Wände des Waschbeckens zu minimieren.
Es ist technisch kein Problem, ein Spülbecken flächenbündig in die Arbeitsplatte einzulassen. Das erleichtert die Arbeit in der Küche erheblich und vereinfacht die Reinigung. Den geringen Aufpreis für diese Lösung sollte man bezahlen!
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