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Architekten und Autisten | Thesen und Belege

Das Verhalten von einigen Architekten und Autisten ist in manchen Situationen ähnlich. Dies ist die zweite Fortsetzung unserer Reihe über Architekten und Autisten. Den ersten Artikel dazu kannst Du hier lesen. Wir verwenden die männliche Form, weil weibliche Architekten seltener sind. Außerdem findet man unter vier autistischen Menschen nur eine Frau. Nun zu den Ähnlichkeiten von Architekten und Autisten: Architekten und Autisten sind häufig introvertiert. Beide bevorzugen konzentriertes und fokussiertes Arbeiten. Besonders die Idealisten unter den Architekten mögen das kreative Arbeiten an Details in konzentrierter Einzelarbeit. Durch das regelmäßige Alleinsein, fehlt ihnen die Übung, soziale Signale zu sehen und darauf angemessen zu reagieren. In normalen Umfeld kann das zu Konflikten mit Kollegen, Bauherren und Kunden führen. Hat ein Architekt seinen Zenit erreicht, bewegt er sich häufig in höheren Kreisen. Diese sind nachweislich von Narzissten unterwandert. Ja, in Kreisen illustrer Narzissten fallen autistisch handelnde Personen mehr positiv auf, denn es besteht beidseitiges Verständnis für egozentrisches Agieren. Das wichtige Kritisieren oder ein Reflektieren findet nur selten statt. Architekten stossen in solchen Situationen bei Narzissten nicht auf Konkurrenten, sondern auf  Bewunderer – es sind Bewunderer ihrer Baukunst. Architekten mutieren in passender Umgebung dann zu kreative Hofnarren, die den höhergestellten Narzissten ihre passenden Hüllen bauen dürfen.

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Architekten und Autisten haben ähnliche Arbeitsweisen

Architekten und Autisten sind bekannt für ihre Fähigkeit, sich auf Details zu konzentrieren und fokussiert zu arbeiten. Sie sind Experten darin, komplexe Probleme zu lösen und kreative Lösungen zu finden. Diese Eigenschaften sind sehr positiv. Allerdings haben beide Gruppen Schwierigkeiten, sich an neue Situationen und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Unerwartete Veränderungen, die nicht mit dem ursprünglichen Lösungskonzept übereinstimmen oder nicht gut zur ursprünglichen Idee passen, werden oft ignoriert. Dies kann man Betriebsblindheit nennen, die sich in den Gebäuden wiederspiegelt. Ein Beispiel dafür ist die Schiebetür am Eingang des Museums in Wolfsburg, entworfen von Zaha Hadid.

Die schräge Schiebetür von Wolfsburg

Die schräge Schiebetür im Museum Phaeno von Zaha Hadid war von Anfang an ein umstrittenes Element. Die Tür ist unpraktisch und gefährlich, schwer zu öffnen und zu schließen und man kann sich leicht daran zu verletzen. Sie musste ursprünglich von zwei Personen gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden, was zu Staus und Wartezeiten führte. Außerdem war der Eingang nicht barrierefrei, was Menschen mit Behinderungen den Zugang zum Museum erschwerte. Die Sonderscharniere waren so konstruiert, dass sie beim Öffnen oder Schließen hervorstehen konnten. Dies war ein Risiko für Kinder und andere Personen, die nicht auf die Tür achteten. Die Stadt Wolfsburg (öffentliche Gelder) und das MOMAS reagierten auf die Kritik, indem sie die Tür mit einem Sensor ausstatteten, der die Tür automatisch öffnet, wenn sich jemand nähert. Dies hat die Sicherheit der Tür verbessert – die Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität sind allerdings geblieben. Menschen, die Zaha Hadid bewundern, haben die Tür als ein Beispiel für innovatives Design gelobt. Sie argumentieren, dass die Tür eine einzigartige und ästhetische Funktion hat, die dem Museum eine besondere Atmosphäre verleiht. In unserer kleinen Autisten-Serie sind solche Meinungen “interessant” und regen zum Nachdenken über das Berufsbild der Architekten an. Hier findest Du einen externen Beitrag der TAZ über das oben genannte Gebäude. Doch nun zurück zu unseren Thesen.

Herleitung und Problembeschreibung

Architekten und Autisten weisen Gemeinsamkeiten auf, die dazu führen können, dass Architekten von Bauherren und Auftraggebern als autistisch empfunden werden. Dies äußert sich vor allem in der sozialen Interaktion. Architekten fühlen sich oft unwohl in komplexen sozialen Situationen und haben Schwierigkeiten, Small Talk zu führen. Dadurch können Missverständnisse entstehen, da soziale Signale nicht verstanden werden. Architekten kompensieren das jedoch durch ihre Spezialisierung und ihre Fähigkeit, ihre eigene Wahrnehmungswelt – die Welt der Künstler und Intellektuellen – gekonnt zu präsentieren. Dadurch erfüllen sie auf ihre eigene Art das Bedürfnis nach Small Talk, ohne mit den nicht konkurrierenden Narzissten zu kollidieren. Architekten entwickeln eine Selbstwahrnehmung des moralischen Heilsbringers, gepaart mit der Überzeugung unfehlbar zu sein und Kritik nicht akzeptieren zu müssen. Autisten und Narzissten kommen sich nicht in die Quere. Sie können zusammen eine bunte Allianz bilden, die durchaus Auswirkungen auf die Baukultur hat. Daher kommen Aufträge für Architekten oft von allerhöchster Stelle.

Architekten und Autisten bei der Arbeit

Architekten können sich hervorragend auf Details konzentrieren und verlieren dabei manchmal das Gesamtbild aus dem Auge. Mit dem Gesamtbild ist nicht die räumliche Komposition gemeint, sondern vielmehr der Auftragskontext und der Bauherrenwunsch.

Sicher sind nicht alle Architekten autistisch. Viele Kollegen sind sehr wohl in der Lage, soziale Interaktionen zu meistern und sehr erfolgreich in der Gesellschaft, in der sie leben und agieren, und von der sie leben, zu interagieren.

Die beschriebenen Gemeinsamkeiten sind nur Tendenzen und können nicht auf alle Architekten übertragen werden. Folgende Faktoren könnten jedoch dazu beigetragen haben, dass Architekten autistische Züge entwickeln:

Die Ausbildung zum Architekten, besonders mit gestalterischem Schwerpunkt, ist sehr anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Fokussierung. Im Arbeitsalltag werkeln Architekten oft leise und konzentriert, manchmal isoliert in Einzelbüros und haben während dessen wenig Kontakt zu anderen Menschen. Die Kontakte während der Arbeit beschränken sich auf Kollegen mit ähnlichen Verhaltensmustern. In diesem Umfeld verstehen Sie sich ausgesprochen gut.

Was können Architekten tun, um sich nicht wie Autisten zu verhalten?

Architekten, die sich in sozialen Situationen unwohl fühlen, können Maßnahmen ergreifen, um ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. Sie könnten beispielsweise mit Menschen außerhalb ihres Fachbereichs sprechen, die sie kennen und mögen. Außerdem könnten sie das Zuhören üben und aktiv auf die Bedürfnisse und Interessen anderer achten, um diese besser zu verstehen. Es ist wichtig, dass sie sich ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden. Wenn sie feststellen, dass sie Schwierigkeiten haben, soziale Signale zu erkennen, sollten sie geduldig bleiben und nicht aufgeben. In Fällen, in denen sie Probleme mit ihren sozialen Fähigkeiten haben, können sie die Unterstützung von Therapeuten oder Coaches in Anspruch nehmen.

Foto von der eingangssituationen der Einzelhändler am Köbogen Stadtplatz

Offenbar sollen die mutigen Bauwerke am Köbogen in Düsseldorf alleine wirken. Bäume auf dem Stadtplatz sind kein Bestandteil des städtebaulichen und architektonischen Konzepts – das finden wir schade

Architekten, die sich auf Details konzentrieren und Schwierigkeiten haben, das Gesamtbild zu sehen, können ihre Fähigkeiten verbessern. Dazu gehört das Erlernen abstrakten Denkens. Sie sollten üben, sich große Konzepte vorzustellen und deren Auswirkungen auf Details zu verstehen. Eine Zusammenarbeit mit anderen kann ebenfalls hilfreich sein. Feedback von Personen außerhalb der Architekturbranche einzuholen, ist ratsam. Es ist wichtig, sich klare Ziele zu setzen und einen Weg zu verfolgen, während man den eigenen Fortschritt im Blick behält.

Foto von einem eingangstür Einzelhandel am Köbogen

Weil es keine Bäume und kein Grün gibt, greifen die ansässigen Einzelhändler zur Selbsthilfe. Bäume in Kübeln vor den Eingängen zu Geschäften zeugen vom kläglichen Versuch, das Problem zu heilen. Ein unschönes Bild in einem schönen Teil der Stadt Düsseldorf.

Die ChatGPT Story vom Kö-Bogen in Düsseldorf

Folgende Frage haben wir dem KI-System gestellt: Ist der Architekt vom Köbogen ein Autist? Hier die Auskunft: Angeblich habe der Architekt sich selbst nie zu seiner Autismus-Spektrum-Störung geäußert. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass er möglicherweise eine solche hätte. Der Architekt sei bekannt für seine detailverliebten und funktionalen Architekturprojekte. ChatGPD meint auch, er sei sehr fokussiert und widme sich seiner Projekte mit großer Leidenschaft. Das ist nicht verwerflich! Diese Eigenschaften wären typisch für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. Laut ChatGPT hat das Magazin “Architektur & Wohnen” im Dezember 2004 ein Interview veröffentlicht. Es ist sei unter dem Titel “Der Architekt der Freiheit” erschienen und dies sei ein Auszug aus jenem Interview. Als Kind habe er sich oft ausgeschlossen gefühlt und konnte sich nicht mit den anderen Kindern identifizieren. Er habe sich nicht zugehörig gefühlt. Er habe sich oft allein und isoliert gefühlt. Diese Erfahrungen hätten ihn zu dem Architekten gemacht, der er heute sei. Die Erfahrungen hätten ihn gelehrt, sich auf diei eigenen Stärken zu konzentrieren und sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen. Er habe gelernt, dass es wichtig ist, beu sich selbst zu sein und nicht zu versuchen, jemand zu sein, der man nicht ist.

Foto vom Gebäude Köbogen 2 mit Buchenhecken an der Fassade

Statt Bäume auf dem Stadtplatz zur Verbesserung des Stadtklimas zu pflanzen, hat man den Köbogen 2 mit grossem technischen Aufwand mit Buchenhecken bestückt. Ein fragiles Bild von Nachhaltigkeit, was Anlaß zu Kritik gibt.

Fast klingt es so, als gab es Probleme, soziale Kontakte zu knüpfen und sich in Gruppen zurechtzufinden. Dies wären Erfahrungen, die für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung typisch sind. Vielleicht hätte ein Mensch zumindest einige autistische Eigenschaften.

Zur Detailverliebtheit des genannten Architekten: Sine Gebäude sind jedenfalls sehr detailverliebt. Er verwendet hochwertige Materialien und setzt diese mit großer Sorgfalt ein. Detailverliebtheit ist auch bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung anzutreffen. Die Gebäude jenes Architekten sind auch sehr funktional. Sie wurden so konzipiert, dass sie den Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden.

Jener Architekt ist sehr fokussiert und widmet sich seinen Projekten mit großer Leidenschaft und spricht auch gerne davon. Es wird ihm nachgesagt, sich über lange Zeiträume hinweg auf eine Sache zu konzentrieren. Diese Fokussiertheit findet man auch bei der Autismus-Spektrum-Störung. Selbstverständlich ist es wahrscheinlich, dass dessen erfolgreiche Architektur auf eine persönliche Ästhetik und einen guten Sinn für Design zurückzuführen ist. Es ist dennoch interessant, dass die Architektur diverse Eigenschaften aufweist, die nur bei ganz besonderen Menschen zu finden sind.

Foto Buchenhecke

Diese Fragen an die Stadt Düsseldorf und seine Architekten müssen erlaubt sein:

Ist es wirklich vernünftig und nachhaltig, tausende Buchenhecken in Substrat gefüllte metallene Tröge zu pflanzen, sie in in großer Höhe und in künstlicher Umgebung vor einer spiegenlden Glasfassade aufzughängen. Ist es sinnvoll und nachhaltig, sie dort permanent künstlich zu bewässern und im Winter zu wärmen, sie aufwendig händisch zu pflegen, damit sie in der Kunstwelt überleben? Macht es grundsätzlich Sinn, Bäume aus Ihrer natürlichen Umgebung zu nehmen und dann, gottgleich, einen neuen künstlichen Lebenraum zu erschaffen, weil ein vermeintlich größeres Ziel verfolgt wird, das es zu verkaufen gilt? Was musste denn verkauft werden? Das Gute, was erzählt wird, das bessere Stattklima, was durch die Verdunstung der tausend Hecken vor der Fassade vonstatten gehen soll? Da fragen sich Fachleute, woher denn das Wasser kommt, was dort verdunstet und das Stadtklima kühlt.

Foto der Alhambra Wasserbecken zu Kühung

So hat man vor hunderten Jahren das Problem in der Alhambra in Granada gelöst. Warum nimmt man sich nicht dort ein Vorbild? Düsseldorfer Passanten fragen sich, warum es keine schattenspenden Bäume auf dem Platz gibt oder Wasserbecken, die zum Verweilen einladen und die das Sommerleben in der Stadt angenehmer machen?

Bild vom versiegelten stadtplatz am Köbogen

Auf dem Stadtplatz in Düsseldorf gibt es keine Bäume, die Schatten spenden. Das ist im Sommer 2023 in Düsseldorf nicht schön und beeinträchtigt auch die Besucherfrequenz im Einzelhandel. Es gibt Gründe anzunehmen, dass das fragile Kunstwerk der grünen Fassade nur die Erfüllung eines männlichen Traums und einer Fantasie von Allmacht ist, die einst mit narzisstisch-politischen Zielen verbunden war, die weit entfernt von Praktikabilität, Wirtschaftlichkeit oder nachhaltiger Ästhetik lagen und nur für ein bestimmtes Narrativ erfunden wurden.

Es liegt nahe, dass hier ein Narrativ aus vielen kleinen, scheinbar positiven Elementen kombiniert wurde, das nur darauf abzielt, ein gutes Narrativ zu sein. Ein Narrativ, das bis heute immer wieder erzählt wird. Dieses Narrativ erscheint für jeden vernünftig denkenden Menschen unglaublich. Für jeden Naturliebhaber ist es eine absurde Situation, mitten in der schönen Landeshauptstadt.

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